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Entstehung der Website


Thomas Blaser, Gisela Strebinger

Gisela Strebinger, Thomas Blaser

Als Eugen am 5. Dezember 1997 mit nur 57 Jahren verstarb, hatten viele Künstler noch keine Website. Um das Andenken an Eugen Cicero zu bewahren, habe ich mich Anfang 2000 entschlossen, eine Webseite erstellen zu lassen. Über viele Jahre habe ich seine Weggefährten und Freunde interviewt, Schallplatten, Fotos und Presseartikel gesammelt, sowie Fernsehauftritte recherchiert. Meine gute Freundin Gisela Strebinger hat diese Website 2003 fertiggestellt und über viele Jahre aktualisiert.


Die Computertechnik hat sich inzwischen so rasant weiterentwickelt, dass die Website nach 20 Jahren in vielerlei Hinsicht veraltet und mit den neuen Geräten wie Smartphone und Tablet nicht mehr kompatibel ist. Außerdem konnten die kostbaren Fotos von Eugen nicht mehr hochgeladen werden. Um dieser technischen Entwicklung Rechnung zu tragen, habe ich 2021 meinen Freund, den Webdesigner Wilfried Zimmermann, mit der Neugestaltung und Modernisierung der Eugen-Cicero-Website beauftragt.

Hierbei haben wir aus Gründen der Übersichtlichkeit die Discographie auf das Wesentliche beschränkt und die Angaben über technische Details und Kennziffern der einzelnen Produktionen weggelassen, dafür aber mit der Website www.discogs.com verlinkt. Dort findet man neben den Aufnahmedaten, auch Angaben über die beteiligten Musiker und hat die Möglichkeit, die betreffenden LPs und CDs zu kaufen.

Eugen Cicero

Wilfried Zimmermann
Thomas Blaser

Thomas Blaser


Persönliches Kennenlernen


EHINGER ZEITUNG

Eugen Cicero Ehingen


Am 12. Oktober 1991 war ich zufällig in Ehingen an der Donau, um einen Studienfreund zu besuchen. Zu meiner großen Überraschung gab Eugen Cicero am selben Abend ein Konzert in der Stadthalle. Wie elektrisiert ging ich nach dem Konzert hinter die Bühne, wo wir uns gleich sympathisch waren.


Schon einen Monat später besuchte ich ihn in Zürich, wo er jährlich im Bernhard Theater ein Konzert gab. Bereits bei seinem zweiten Konzert 1992 gab er mir ein Autogramm mit „Gruß an Überlingen”. Ich empfand dies als Auftrag, für ihn in Überlingen ein Konzert zu organisieren, welches dann tatsächlich am 13. Dezember 1996 stattfand.

Eugen Cicero und Paul Kuhn, Bernhard Theater Zürich


Musikmarkt

Als Eugen noch lebte sprach man vom „Musikmarkt“ oder „Musikgeschäft“, heute spricht man von einer "Musikindustrie", die jährlich Millionen Umsatz macht. Damals hat man „musiziert“, heute „macht man Musik“ und auch die Art und Weise wie sie produziert, verkauft und konsumiert wird, konnte man sich seinerzeit kaum vorstellen. Um an Musik von Eugen zu gelangen, konnte man sich nur eine LP ausleihen und sie dann auf Kassette überspielen, weil seine Platten im Handel nicht erhältlich waren. Seine Plattenfirmen machten offensichtlich ein besseres Geschäft damit, seine Musik nach Japan zu „verkaufen“. Später konnte man privat CDs brennen und schließlich gab es dann die Tauschbörse oder Napster. Heute haben schon viele Menschen keinen CD-Spieler mehr, man hört Musik nur noch über YouTube, Audiostreaming, Spotify, Online-Konzerte und auf den eigenen Social-Media-Kanälen der Künstler. Auf YouTube kann man heute alle wichtigen Aufnahmen von Eugen Cicero kostenlos anhören.

MPS

Ehepaar Cicero, Brunner-Schwer

Allerdings erleben die Vinyl-Schallplatten heute (2021) auch wieder einen Boom. Dies erklärt die große Nachfrage nach den legendären MPS-Saba Aufnahmen von Eugen, bei denen Hans Georg Brunner-Schwer am Mischpult saß. MPS ist eine Abkürzung für Musikproduktion Schwarzwald und steht für eine besondere Aufnahmetechnik, bei der man ein Hörerlebnis hat, als säße man direkt neben dem Flügel. Auch der legendäre Oscar Peterson, ist deshalb in den Schwarzwald gekommen, um dort seine Musik aufzunehmen.


Internet

Als Eugen 1997 verstarb, steckte das Internet noch in seinen Kinderschuhen. Die Korrespondenz mit E-Mail kannte man noch nicht. Ich erinnere mich noch gut, wie verärgert er war, wenn seine Briefe in Japan unbeantwortet blieben. Nie wusste er, ob sie einfach nicht ankamen oder die Japaner kein Interesse mehr an ihm hatten. Bis alternative Terminvorschläge per Brief übermittelt wurden, waren sie schon nicht mehr aktuell. Weil ich Englisch konnte, habe ich ein paarmal für ihn nach Japan telefoniert, was auf Grund der Zeitverschiebung schwierig war. Heute genügt ein Klick und die Nachricht ist dort und eine Stunde später die Antwort schon da.


Freunde

Ich möchte einige der Freunde erwähnen, die ich über Eugen bzw. aufgrund der Website aus dem Jahre 2000 kennenlernen durfte.

Decebal Badila, der letzte Bassist im Eugen Cicero Trio

Willy Ketzer, der letzte Schlagzeuger im Eugen Cicero Trio

Kazue Hirano, eine japanische Pianistin, die alle seine japanischen Konzerte besucht hat und deren Adresse ich im Nachlass von Eugen fand. Ihr verdanken wir sehr viele CDs, die in Japan und nicht in Deutschland vertrieben wurden.

Mitsuru Okayama, ein japanischer Musikkenner und Plattensammler von Eugen, von dem ich seltene Rundfunk Aufnahmen kennengelernt habe.

Pavel Makovincy, ein Musikkenner und Sammler aus der Slowakei. Über seine Kontakte sind wunderbare Aufnahmen von Eugen an die Öffentlichkeit gelangt, u.a. das Debrecen Solo Konzert vom 14.09.1978, das bei In+Out Records erschienen ist.

Lutz Beck, ein Cicero-Fan der ersten Stunde, der Eugen 1965 im „Chez Nous“ in Stuttgart gehört hat, wo er mit Peter Witte und Freddy Brooksieper aufgetreten ist. Lesen Sie hierzu seine Erinnerungen.



Weitere Freunde, die ich über Eugen kennenlernen durfte, waren Horst Jankowski (1936-1998), Paul Kuhn (1928-2013) sowie Gaby Kleinschmidt (mit der Künstleragentur GKP) und deren Ehemann Mike Hennessey (Pianist, Komponist, Journalist 1928-2017), der exzellente Biografien über Kenny Clarke und Johnny Griffin geschrieben hat.

Gaby Kleinschmidt, Mike Hennesey
Frank Kleinschmidt


Und last but not least Frank Kleinschmidt, der sich seit Jahren darum bemüht unter seinem Label IN+OUT Records verborgene Aufnahmen von Eugen Cicero auf den Markt zu bringen, so die Konzerte von Debrecen, Bukarest und Überlingen.


Viele Aspekte von Eugens Schaffen sind noch nicht ausreichend erforscht. So ist mir bekannt, dass er zu mehreren Filmen die Musik geschrieben hat, so z. B. zu „Ein Tag ist schöner als der andere“ (1969) und „Im Schloss der blutigen Begierde“ (1967), mit dem Regisseur Adrian Hoven. Ebenso hat er die Sängerinnen Helen Vita (1928-2001) und Evelyn Künnecke (1921-2001) sowie den Sänger Gottfried Ofen bei dessen Plattenaufnahmen begleitet (Miederlieder und Der Waldschrat). Die Zusammenarbeit mit Gottfried Ofen wurde mir von Hans Altmeyer, einem ehemaligen Intercord-Mitarbeiter, bekannt gemacht.

Weitere Informationen sind hierzu herzlich willkommen.

Kontakt: eugen-cicero@web.de

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